Sojabohnen sind aufgrund ihrer hohen Fett- und Proteingehalte sowie der sehr günstigen Aminosäurenzusammensetzung ein interessantes Eiweiß-Futtermittel. Allerdings enthalten die Bohnen auch sogenannte antinutritive Faktoren (ANF), die vor der Verfütterung reduziert werden sollten.
Antinutritive Faktoren
Antinutritive Faktoren allgemein sind in Futtermitteln enthaltene Substanzen, die negative Wirkungen auf das Tier haben können. Sie stammen in der Regel aus dem sekundären Stoffwechsel der Pflanze und dienen der Regulation des Wachstums, der Abwehr von Schädlingen oder als Färbe- und Duftstoffe. Eine erhöhte Zufuhr von antinutritiven Faktoren kann die Futteraufnahme und Leistung der Tiere, vor allem bei Tieren mit einhöhligem Magen vermindern. (Wiederkäuer wie z.B. Rinder können damit begrenzt umgehen.) Zusätzlich sinkt die Verdaulichkeit der Rohnährstoffe und es können Stoffwechselstörungen oder toxische Reaktionen im Organismus auftreten.
Trypsininhibitoren
Die Sojabohne enthält als antinutritive Faktoren die sogenannten Trypsininhibitoren. Dies sind spezifische Eiweiße, die das Verdauungsenzym Trypsin bei seiner Arbeit hindern und damit die Eiweißverdaulichkeit empfindlich reduzieren. Deshalb sollten diese Protein-Inhibitoren vor der Verfütterung durch eine entsprechende Aufbereitung um mindestens 90% beseitigt werden. Da Trypsininhibitoren wärmeempfindlich sind, geschieht dies durch Erwärmen der Sojabohnen, das Verfahren hierzu nennt man „Toasten“. Es gibt bisher eine ganze Reihe industrieller Verfahren – Thermische (High Temperature Short Time), Hydrothermische (Dämpfen), Druckthermische (Extruder) und das Erhitzen zum Ausdestillieren des Lösungsmittels bei der Extraktion der Sojabohnen.