Sojafutter zeichnet sich durch eine sehr hohe Verdaulichkeit des Eiweißes aus, deswegen hat es sich zur bekanntesten und meistverwendeten Eiweißfuttermittelkomponente am Markt entwickelt. Im Wesentlichen unterscheidet man 3 Arten: getoastete Sojabohne (ca. 20% Rohfett), Sojapresskuchen getoastet (ca. 10% Rohfett) und in Großanlagen produzierten Sojaextraktionsschrot (ca. 1-2% Rohfett).

Verarbeitung der Sojabohnen

Die Verarbeitung der Sojabohnen liegt heutzutage fast ausschließlich in industrieller Hand. Leider legt die industrielle Verarbeitung von Lebens- und Futtermitteln ihren Fokus häufig nicht auf gute Produkteigenschaften (gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe, Geschmack, …), sondern auf eine kostenoptimierte Produktionstechnik und auf möglichst geringe Schwankungen in den technischen Eigenschaften (heutiger Qualitätsbegriff).

Industrielle Speiseölherstellung

Am Beispiel der industriellen Speiseölherstellung kann dies einfach erklärt werden. Um die maximale Ölausbeute zu erreichen wird die Ölsaat geschrotet und das Öl mit einem Lösungsmittel, z.B. Hexan „herausgewaschen“. Da die dazu benötigten Mittel zum Teil als krebserregende Stoffe gelten, bzw. auch sonst keine positiven gesundheitlichen Wirkungen aufweisen, muss sowohl der Schrot, als auch das Öl sehr hoch erhitzt werden, damit ein möglichst großer Teil des Lösungsmittels wieder aus den Lebens- und Futtermitteln entfernt werden kann. Das hat zur Folge, dass bei den Schroten die Proteinverdaulichkeit beeinträchtigt wird (die Verdaulichkeit von Eiweiß in Ölschroten ist stets schlechter als bei Presskuchen) und bei den Pflanzenölen aus den gesunden ungesättigten Fettsäuren zum Teil krebserregende Transfette entstehen. Dies hat für den Handel den positiven Nebeneffekt, dass sich aufgrund der verringerten biologischen Wertigkeit auch das Mikroorganismenwachstum in Schrot und Öl reduziert und sich so die Haltbarkeit verlängert. Bei den Ölen werden oft durch Entschleimung (Zusatz von phosphoriger Säure) und Raffination (saure bzw alkalische Verseifung) Aromen und Inhaltsstoffe entfernt, die für die industrielle Lebensmittelherstellung oder Nahrungsergänzungsstoffe verwendet werden können. Das Endergebnis sind Pflanzenöle, die konsequent weder eine natürliche Farbe noch einen erkennbaren Geschmack, der naturbedingt schwanken könnte, aufweisen.

Vorteile der dezentralen Ölmühlen

Bei der Verarbeitung von Soja und anderen Ölsaaten in dezentralen Ölmühlen wird zum einen wesentlich schonender mit der Saat umgegangen – keine Lösungsmittel, nur mechanischer Druck, kein unnötiges Erhitzen – und zum anderen lohnt es sich nicht wertvolle Stoffe im Öl zu entfernen, um sie anderweitig zu verkaufen. Für den Verbraucher liegen die Vorteile auf der Hand: bessere Verdaulichkeit des Sojafutters für Nutztiere und hochwertigere Speiseöle für die Küche. Allerdings kann beim Presskuchen nicht das Restöl-Niveau eines Schrotes erreicht werden. Oft kommt man bei der Ölpressung nur in die Nähe von 10% Restfettanteil im Gegensatz zu 1-2% bei Schroten.

Sojapresskuchen

Sojapresskuchen nach vorheriger Toastung mit dem Ecotoast hat erfahrungsgemäß ca. 10% Restfett und einen Rohproteingehalt um die 45% (in der Trockenmasse). Darüber hinaus ist die Eiweißverdaulichkeit des Sojafutters aufgrund des minimierten Temperatureinflusses wesentlich besser und auch der Geschmack ist wesentlich ansprechender. In der Regel wird der Kuchen als hochwertiges Eiweißfutter verwendet, es spricht aber auch nichts dagegen ihn als Lebensmittel zu verwenden.